Verfügung (Dots and Dabs)

M O T I V E

T E C H N I K E N

F O R M A T E

K Ü N S T L E R

In Soon-Grobholz

Foto: Kreiszeitung Böblinger BoteText: Märkische Allgemeine, Meisner, Judith, "Korea trifft Europa", 10.12.2007

Die 2016 in Degerloch verstorbene Koreanerin mit Wohnsitz in Baden-Württemberg zeigt vielfältige, abstrakte Gemälde in kraftvollen Farben, die nie beliebig bunt oder schrill erscheinen.

Ein Grund dafür mag sein, dass sie die Farben selbst aus Pigmenten anmischt. Ganz unterschiedlich sind die Formate. Allen gemeinsam ist ein Spannungsbogen, der große emotionale Tiefe mit sprühenden Farbklängen verbindet. Die Bilder sind zum Teil vor Ort nach der Natur entstanden und strahlen eine geradezu meditative Ruhe aus. Andererseits wirken sie durch ihr Farbenspektrum und ihren Formenreichtum, mit eingeschriebenen wie asiatische Kalligraphie wirkende Zeichen, anregend auf den Betrachter, immer neue Einzelheiten auf der Leinwand zu entdecken.

Von geradezu überraschender Zartheit ist die Holzschnittserie. Grundlage der Kunst von In-Soon Su-Grobholz ist die Erinnerung an eine glückliche, unbeschwerte Kindheit in der üppigen Natur Ostasiens. Die Verbindung von europäischen und asiatischen Naturbeobachtungen und der Eindruck einer farbenfrohen koreanischen Alltagsästhetik bringen diese kraftvollen Kunstwerke hervor.

In-Soon Su-Grobholz kam, wie so viele ihrer Landsfrauen, in den sechziger Jahren als Krankenschwester nach Deutschland. Nach einem kurzen Studienaufenthalt in Korea kam sie Mitte der siebziger Jahre zurück nach Deutschland und begann 1989 mit dem Studium der Malerei; Ausbildungen als Kunsttherapeutin und Grafikerin schlossen sich an.